Manes (*1771) und Marianne (*1775) Nussbaum
hatten sechs Kinder:
Samuel (*1801) Israel (*1804) Fayele (*1807) Minna (*1815) Hirsch Hermann (*1816) Babette (*1819)
Israel Nussbaum
1804 - 1881
Sohn des Manes Nussbaum

Stadtansicht um 1590
1804 stand Hammelburg unter französischer Verwaltung.
Der Bürgermeister wurde "Maire" genannt. Der Stadtrat hieß "conseil municipale".
Israel Nussbaum war der zweite Sohn des Manes und der Marianne. Er wurde am 18.11.1804 in Hammelburg geboren. Es war die Zeit Napoleons. Die über 1000-jährige Epoche des Hochstiftes Fulda ging zu Ende. Hammelburg wurde in den Jahren 1804 - 1810 regiert von einem Vasallen Napoleons, von Wilhelm Friedrich, dem Prinzen von Oranien-Nassau, der 1815 König der Niederlande wurde. Von 1810 - 1813 gehörte Hammelburg zum Großherzogtum Frankfurt und wurde regiert von Carl Theodor von Dalberg, der seinen Amtssitz in Aschaffenburg hatte und Fürstprimas des Rheinbundes war.
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Von 1810 - 1813 war Fürstprimas Carl von Dalberg Landesherr in Hammelburg.
Er residierte in Aschaffenburg, wo er am 13.5.1812 Napoleon empfing.
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Israel Nussbaum wuchs in dieser Zeit in der Hammelburger Judengasse auf. Fürstprimas Carl von Dalberg führte in Hammelburg den Code Civile ein, der neue Pflichten und Rechte für jüdische Bürger zur Folge hatte. Jüdische Familien mussten sich neue Familiennamen geben. Der bisherige Name "Nusbaum" wurde zu "Nussbaum".
Ein neues Niederlassungsrecht für jüdische Bürger wurde 1811 in Hammelburg eingeführt. Jüdische Familienvorstände mussten sich als wohnberechtigte Bürger in eine Liste eintragen (Matrikelliste). Nur eine bestimmte Anzahl von jüdischen Einwohnern wurde zugelassen. Unter Carl von Dalberg gab es 24 Matrikeleintragungen in Hammelburg. Wer als jüdischer Bürger das Niederlassungsrecht in einer Stadt erworben hatte, durfte Grundbesitz erwerben, was vor 1811 nicht möglich war.
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Jüdische Einwohner 1811
Quelle: Karl Stöckner, Stadtarchv Hammelburg
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Als Hammelburg 1816 zu Bayern kam, wurde die Matrikeleintragung auf 20 jüdische Familienvorstände beschränkt. Israel Nussbaum, der 2. Sohn des Manes, konnte in seiner Vaterstadt ansässig bleiben. Auch Hirsch Hermann erhielt in Hammelburg das Niederlassungsrecht. Israels Matrikeleintragung erfolgte im Jahr 1825, als er 21 Jahre alt war. Er war von Beruf Schnitt- und Tuchwarenhändler und Schneider. Israel Nussbaum hatte vier Kinder, drei Söhne und eine Tochter:
Israel Nussbaum
(1804 - 1881)
Matrikeleintragung erworben 1825
Seligmann Pauline Leopold (Loew) Simon
*1827 *1831 *1835 *1838
Nach dem Stadtbrand (1854) erbaute Israels Sohn Leopold (Loew), geb. am 25.8.1835, in der Kissinger Straße 17 (Obere Gasse, alte Haus-Nr. 240) ein neues Haus. 1865 gründete Leopold (Loew) Nussbaum ein Stoff- und Textilwarengeschäft. Leopold (Loew) heiratete Karolina, geb. Baum (* 7.10.1839). Kinder von Leopold und Karolina waren:
Leopold (Loew) und Karolina
*1835 *1839
Niederlassungs- und Gewerberecht erworben 1865
Ferdinand Klara und andere
*14.1.1871 * 20.8.1873
Vater Löb (Leopold) starb am 25.1.1878 im Alter von nur 42 Jahren. Die Kinder Ferdinand und Klara waren sieben und vier Jahre alt. 1881 starb auch Großvater Israel. Mutter Karolina starb am 7.12.1887. Ferdinand und Klara waren 17 und 14 Jahre alt. Im Erwachsenenalter übernahm Ferdinand das Haus und Geschäft seines Vaters in der Kissinger Straße 17. Klara heiratete 1899 den jüdischen Kaufmann Karl Kallmann aus Mainz und zog nach Mainz. Klara Kallmann, geb. Nussbaum wurde 1942 Opfer des Holocaust.
Israel, Leopold und Ehefrau Karolina
fanden ihre letzte Ruhestätte im jüdischen Friedhof Pfaffenhausen.
Leopold Nussbaum + 25.1.1878 Reihe 32 / Grab 14
Israel Nussbaum + 18.3.1881 Reihe 33 / Grab 22
Karolina Nussbaum, geb. Baum + 7.12.1887 Grab nicht mehr identifizierbar

Foto privat
Jüdischer Friedhof Pfaffenhausen-Hammelburg
Seit 1586
"Bet olam" (Hebräisch) - "Haus der Lebenden" (Friedhof)
Quelle:
Descendants of Manes Nussbaum
Charlotte Isler-Nussbaum, Irvington, New York
Karl Stöckner
Fundmaterialien zu einstmaligen jüdischen Bürgern Hammelburgs
Stadtarchiv Hammelburg
Dokumentation
zum jüdischen Friedhof Pfaffenhausen
Stadtarchiv Hammelburg