Nichtjüdische Opfer, die wegen freier Meinungsäußerung inhaftiert und ermordet wurden. Johann Christian Schneider verheiratet, 8 Kinder alkoholkrank Wohnsitz: Siechhaus, Armenhaus der Stadt Diebacher Straße 9 Mehrfach im KZ Dachau inhaftiert wegen freier Meinungsäußerung "Der Hitler kann verrecken!" Am 12.3.1940 vom Sondergericht Bamberg zu vier Jahren Haft verurteilt verhungert im Strafgefängnis Wolfenbüttel. + 18. März 1943
Quelle:
Dr. Friedrich Schäfer
Das Eindringen des Nationalsozialismus
in das Alltagsleben einer unterfränkischen Kleinstadt
Würzburg 1994 Gestapo Würzburg
Spruchkammer Hammelburg - Akte Karl Clement
NS-Bürgermeister in Hammelburg 1936 - 1945
Staatsarchiv Würzburg
Anton Herbst (* 1882)
Gaststätten- und Kalkwerksbesitzer Bahnhofstraße 57, Gasthaus "Goldener Pflug" Zusammen mit Julius Seufert Stadtrat der Fraktion "Bürgerpartei Fortschritt" bis 1933 Nach 1933 Anhänger der SA 1943 eingewiesen ins KZ Dachau "wegen Beleidigung des NS-Bürgermeisters" ermordet im Vernichtungslager Lublin + 19. März 1944
Zum Transport des Anton Herbst von Dachau nach Lublin teilte das Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau mit: "Am 11.1.1944 wurden 1000 Häftlinge von Dachau nach Majdanek transportiert. Unter diesen Häftlingen befand sich Anton Herbst. Was über den Transport vom 11.1.1944 (keine Verpflegung und Heizung) und die anschließenden Lagerbedingungen in Majdanek zu erfahren ist (auch dort ungeheizte Baracken und sehr schlechte Lebensbedingungen), handelte es sich um eine Abschiebung in den Tod, denn die meisten der Transportierten starben. Nach 4 Monaten gab es kaum noch Überlebende dieses Transports in Majdanek. Weshalb Herr Herbst für diesen Transport ausgesucht wurde, geht aus unseren Unterlagen nicht hervor." - Quelle: Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau
ANTON HERBST - 25.8.1882 - Hammelburg Letzter bekannter Wohnort: Hammelburg Haftart: Arbeitszwang, Reich Nationalität: Deutsches Reich, Deutscher Datum Häftlings-Nr Zu-/Abgangsart Zu-/Abgangsstell 8.10.1943 56195 Zugang Datum Häftlings-Nr Zu-/Abgangsart Zu-/Abgangsstelle 11.1.1944 56195 überführt Lublin Quelle: Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau
Aquilin Schreiner
Sanitätsunteroffizier im Lager Hammelburg
Mitglied der NSDAP Propagandaredner, musste nicht an die Front Büroleiter des NS-Lagerarztes Dr. Eugen Förster
im Lager und Militärlazarett Hammelburg Freie Meinungsäußerung zum 20. Juli 1944 "Jetzt dauert der Krieg noch länger." inhaftiert im Amtsgerichtsgefängnis Hammelburg im September 1944 zum Tode verurteilt durch ein Kriegsgericht in Gemünden
standrechtlich erschossen in Würzburg + 31. Dezember 1944 Quelle:
Spruchkammer Hammelburg - Akte Dr. Eugen Förster
Staatsarchiv Würzburg
Josef Oschmann Landwirt aus Pfaffenhausen Anhänger der Bayerischen Volkspartei inhaftiert im Amtsgerichtsgefängnis Hammelburg wegen freier Meinungsäußerung gegenüber dem NS-Bürgermeister von Pfaffenhausen "Ich scheiß auf deinen Nationalsozialismus" starb an Herzversagen einen Tag vor der geplanten KZ-Einweisung
Quelle:
Spruchkammer Hammelburg - Akte Josef Werberich
NS-Bürgermeister von Pfaffenhausen 1933 - 1945
Staatsarchiv Würzburg
Foto: Michael Kenna |